Viele Schweizer und auch Deutsche haben das Wort noch nicht einmal gehört, können es nicht aussprechen und auch nicht schreiben und doch ist es in vieler Munde: Chyavanprash. Wer bereits einmal eine Ayurveda-Kur gemacht hat, kennt es meist, denn dort kommt es oft zum Einsatz. Es handelt sich dabei um ein Mus, welches aus dem frischen Fruchtfleisch der Amla-Frucht gewonnen wird und mit ayurvedischen Kräutern und Gur (eingedicktem Zuckerrohrsaft) verfeinert wird. Die Rezeptur geht auf eine Jahrhunderte alte ayurvedische Anleitung zurück. Man kann es pur essen oder auch z.B. am Morgen mit etwas warmer Milch zusammen verzehren.
Indische Ayurveda-Heiler setzen seit Jahrhunderten auf das Mus aus der Amlabeere.
Indische Stachelbeere
Die Amlabeere als Hauptzutat für Chyavanprash wird auch die indische Stachelbeere genannt, da Aufbau und Aussehen der europäischen Stachelbeere ähnlich sind. Die Amlabeere wird in Indien wegen ihres hohen Gehalts an:
- Vitamin C
- Vitamin B
- Riboflavin
- Carotin
- Aminosäuren
- Mineralien
geliebt.
Für alle Körpertypen geeignet
In der Ayurveda-Lehre unterscheidet man zwischen verschiedenen Körpertypen, denen man unterschiedliche Nahrung zuführen sollte, um den Körper optimal zu unterstützen. Chyavanprash ist für alle Körpertypen geeignet:
- Vata (Raum und Luft)
- Pitta (Feuer und Wasser)
- Kapha (Wasser und Erde)
- Tridosha (ausgewogenes Verhältnis der drei vorhergehenden Doshas)
Wo wächst der Amlabaum?
Die Amlabeeren als Grundlage für das Produkt wachsen am Amlabaum, der vor allen Dingen im subtropischen Klima gedeiht. Ideale Standorte findet der Baum z.B. in Indien, Nepal und Thailand, wo er von der Küste bis in die Berge hinein wächst.
Die kleinen Früchte zeichnen sich durch eine grüne Farbe mit gelben Streifen aus. Weil die Bäume bis zu 23 Meter hoch werden, ist die Ernte nicht immer ganz einfach, – lohnt sich aber wegen der enthaltenen Vitamine in den Früchten, vor allen Dingen Vitamin C und Vitamin B. In Klimazonen wie in Westeuropa wächst der Amlabaum nur schlecht.
Die Amlabeeren sind an hohen Bäumen teilweise nur sehr schwer zu ernten.
Antioxidantien in der Beere könnten dem Körper nutzen
Wissenschaftliche Forschungen zur Amlabeere sind noch am Anfang, aber man geht davon aus, dass die in der Beere enthaltenen Antioxidantien dem menschlichen Körper helfen, Angriffe durch aggressive Stoffe abzuwehren und damit die natürliche Funktion der Immunabwehr zu unterstützen.
Ob die Amlabeere auch positiven Einfluss auf den Cholesterin-Wert oder den Blutzuckerspiegel hat, ist noch Gegenstand von Forschungen.
Die Amlabeeren sind frei von Laktose und Gluten, was entsprechende Allergiker freuen dürfte. Die Beeren besitzen viele Ballaststoffe, was im Magen-Darm-Trakt viel Wasser benötigt und gut für die Verdauung ist.
Wieviel Chyavanprash sollte man täglich einnehmen?
Im Allgemeinen wird der Rat gegeben, 2x täglich 2 Teelöffel einzunehmen. Viele machen das in warmer Milch, andere lösen es in Mandel- oder Hafer-Milch auf. Auch das Einnehmen in warmem Wasser oder Tee ist in Indien populär.
Da das Amlamus süss schmeckt, kann es auch direkt von Löffel pur gegessen werden oder als Brotaufstrich dienen. Es gilt in Indien als Elixier für Körper und Geist.
In dem Mus werden fünf der in der Ayurveda-Lehre verbreiteten Geschmacksrichtungen vereint (alle ausser salzig).
Liest man alte authentische Ayurveda-Schriften wird das Mus als göttliche Heilpflanze umschrieben. Wer seinen Körper stärken und sein Wohlbefinden steigern will, setzt in der Ayurveda-Lehre auf diese Nahrungsergänzung.